Film

Der Clan der Sizilianer (1969)

In Rom werden in einer bedeutenden Ausstellung Juwelen unsagbaren Wertes ausgestellt. Dies bleibt natürlich auch der Mafia-Unterwelt nicht lange verborgen. Mafiachef Vittorio Manalese (Jean Gabin) hat es auf den kostbaren Schmuck abgesehen. Zusammen mit seiner ehrenwerten Familie und dem Gangster Roger Sartet (Alain Delon) möchte er sich die kostbaren Diamanten unter den Nagel reißen. Nur dumm, dass Sartet derzeit noch in einem Pariser Gefängnis seine Haftstrafe absitzt. Aber auch das lässt einen waschechten sizilianischen Mafioso nicht ins Schwitzen kommen, gibt es doch geschickte Wege, die Haftzeit durch einen Gefängnisausbruch stark zu verkürzen…

„Der Clan der Sizilianer“ von Henri Verneuil ist einer der bedeutendsten Vertreter des Heist-Genres. Durchtriebene Gangster versuchen einen Raub zu begehen und schrecken dabei vor keinem Mittel zurück, um an den exquisiten Schmuck zu gelangen. Und wenn es dafür nötig ist, ein vollbesetztes Flugzeug zu entführen! Immer dicht auf den Fersen ist ihnen hierbei ein Inspektor, der zwar mit allen Wassern gewaschen ist, den Kriminellen jedoch zu seinem Leidwesen immer wenige Schritte hinterherhinkt. Dies erhöht die Spannung des Films ins Unermessliche, da die Mafiosi immer kurz davor stehen, gefasst zu werden und eine lange Zeit im Kittchen verbringen zu müssen.

Vor allem Alain Delon brilliert in seiner Rolle als eiskalter Killer, der in brenzligen Situationen gleich zur Schusswaffe greift oder beim Angeln einen Aal einfach mal mit seinen kräftigen Händen tot schlägt – und hierfür auch gleich die Anerkennung einer der attraktiven Mafioso-Ehefrauen (Irina Demick) einheimst. Auch Lino Ventura, der den scharfsinnigen Polizisten Le Goff mimt, erntet mit seiner ruhigen und gelassenen Art Sympathiepunkte, ahnt man doch, dass gerade dieser Wesenszug zur Überführung der impulsiv handelnden Mafiosi führen wird. Einzig allein ankreiden könnte man diesem im Großen und Ganzen gelungenen Kriminalfilm, dass zwischen lauter Verfolgungsjagden und Diamantengier das eine oder andere Mal die Charakterzeichnung ein wenig zu kurz kommt. Die durch den Film gehaltene enorme Spannung und die zahlreichen einprägsamen und scharfzüngigen Dialoge entschädigen aber doppelt für diese vermeintliche Schwäche. Kurzum: Ein rasanter Mafia-Klassiker zum immer wieder Ansehen und Genießen!

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    1 KOMMENTAR

  • […] hatte, habe ich auch gleich zwei Rezensionen geschrieben. Zum einen über den Mafia-Film “Der Clan der Sizilianer“, zum anderen über den vieldiskutierten Klassiker “Der Swimmingpool“. Würde […]

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