Film

Kino: Paterson

Paterson - Ein Film von Jim Jarmusch

Paterson” ist so ein Film, der so unspektakulär daherkommt, dass es fast banal klingen würde, den Inhalt zusammenzufassen. Und man würde dem Film unrecht tun, ihn nur auf seine doch eher handlungsarme Story zu reduzieren. “Paterson” ist einer diesen kleinen, feinen Filme, die eher durch ihre vielen kleinen Details und Zwischentöne bestechen als durch dramatische Geschehnisse.

PatersonWorum geht es also in Jim Jarmuschs neuem Film? Ein junger Mann Anfang 30 lebt in der kleinen Provinzstadt Paterson, die witzigerweise nicht nur wie er selbst heißt, sondern die überhaupt tief mit seinem Leben verwoben zu sein scheint. Er arbeitet von morgens bis abends als Busfahrer, schreibt in der Mittagspause Gedichte für seine flippige Freundin Laura, die sich tagsüber auf unterschiedlichste Weise kreativ auslebt – malen, nähen, Gitarre spielen, Cupcakes backen. Der Film zeigt Patersons Alltag, vom allmorgendlichen Cornflakes-Frühstück bis zu seinem allabendlichen Feierabendbier, das er in der ein und derselben Kneipe trinkt. So viel zum Inhalt. Und das soll spannend sein?

Seltsamerweise ist es das. Auch wenn sich die Abläufe immer wieder wiederholen, macht es einfach Spaß, den sympathischen introvertierten Paterson durch seinen Tag zu folgen, die gleichen Gespräche von Passagieren im Bus zu belauschen wie er, die skurrilen Leute in seiner Stammkneipe zu beobachten oder mit ihm zu erleben, wie seine Freundin zum gefühlt zehnten Mal die Wohnungseinrichtung mit psychedelischen Mustern bemalt oder eigenwillige Gerichte auf den Esstisch zaubert. “Paterson” strotzt nur so vor liebevollen Details – allen voran natürlich die immer missmutig dreinblickende Bulldogge Marvin, die Paterson eher aus Liebe zu seiner Freundin als Haustier duldet. Die Dichtkunst, Literatur, Musik und Bildende Kunst schwebt über allem, wird im Laufe des Films immer wieder von den unterschiedlichsten Figuren diskutiert oder einfach genossen. “Paterson” ist ein leiser Film über einen stillen Menschen, konzentriert sich ganz auf die kleinen, ganz alltäglichen Dinge, die das Leben in Wahrheit ausmachen. Schöner poetischer Film zum Träumen.

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