Heute nachmittag habe ich mal wieder einen Film auf DVD geschaut: Abgedreht, eine amerikanische Komödie mit Jack Black (den einige vielleicht noch als fetzigen Lehrer aus School of Rock kennen) und Mos Def (“The Italian Job”). Die beiden spielen den schrägen Jerry und den besonnenen Mike, die im verschlafenen New Yorker Vorort Passaic abhängen. Mikes Ziehvater Mr. Fletcher betreibt eine ziemlich altmodische Videothek, in der es tatsächlich noch VHS-Kassetten zum Ausleihen gibt. Das ist auch ganz gut, denn sonst würde die folgende Handlung nicht funktionieren: Jerry glaubt, dass das nahe gelegene Kraftwerk seine Gedanken beeinflusst und läuft daher auch ständig mit Nudelsieb auf dem Kopf herum. Er beschliesst einen Anschlag auf die Einrichtung zu verüben und magnetisiert sich dabei versehentlich selbst. Nicht nur, dass er ab jetzt von Laternenpfählen wie magisch angezogen wird, auch die Videokassetten von Mr. Fletcher sind in großer Gefahr: Einmal von Jerry in die Hand genommen, schon sind sie unwiderbringlich gelöscht. Dies passiert ausgerechnet dann, als Mike den Laden alleine führt, weil Mr. Fletcher aus der Stadt ist. Statt den Fehler einzugestehen fangen die beiden schrägen Kumpel damit an, die gelöschten Filme selbst mit einem antiquierten VHS-Camcorder nachzudrehen. Ghostbusters, Rush Hour 2, König der Löwen – kein “Meisterwerk” ist vor den Chaoten sicher. Und die selbstgedrehten Versionen kommen bei den Bewohnern des Städtchens gut an. Aber natürlich wäre es keine Komödie, wenn nicht schon bald neuer Ärger ins Haus stünde…
Abgedreht ist ein unterhaltsamer Film für einen verregneten Nachmittag, mehr aber auch nicht. Wer den Trailer gesehen hat, kennt leider schon einen Großteil des Films. Eine Rahmenhandlung um den berühmten Jazzpianisten Fats Waller, der vor 100 Jahren ebenfalls in dem Städtchen (genau da wo die Videothek jetzt ist) geboren sein soll, was insbesondere Mr. Fletcher gerne erzählt, soll der Komödie wohl Tiefe verleihen, wirkt aber letztlich ein bisschen wie loses Beiwerk. Jerry und Mike albern und blödeln herum – die Szenen, in denen sie die gelöschten Streifen nachdrehen sind wohl die Witzigsten des ganzen Films. Abgedreht ist in diesem Sinne auch ein Film auch über das Filme machen und zeigt, dass man nur mit ein paar Freunden, praktisch null Budget und Special Effects aus der Küchenschublade zu sehr witzigen Resultaten kommen kann. Dies ist die vielleicht interessanteste Erkenntnis aus der Komödie, die im amerikanischen Original Be Kind Rewind (Sei nett, spul dein Band zurück) heißt, was wesentlich origineller als der deutsche Verleihtitel ist.
Abgedreht, erschienen bei Universum Film, 97 Minuten, Wertung in der IMDB: 6.6/10 (was angemessen ist).
Lukas