Film

Away we go – Auf nach Irgendwo (2009)

Die Story in drei Sätzen: Burt und Verona sind eigentlich ein ganz normales junges Paar, das Nachwuchs erwartet. Als die beiden jedoch erfahren, dass Burts Eltern nicht als Großeltern fungieren können, weil sie nach Belgien auswandern, sehen die beiden auch keinen Grund in ihrer alten Heimat zu bleiben. Sie reisen quer durch Amerika und Kanada, treffen immer wieder alte Bekannte und Freunde (die sich im Laufe der Jahre natürlich auch verändert haben!), ständig auf der Suche nach einer neuen Bleibe für ihre kleine Familie.

Wie war’s: In den ersten Minuten des Films könnte man noch denken, dass einen ein typisches Road-Movie mit etwas plattem Humor erwartet. Dieser Eindruck wandelt sich aber spätestens, als die Reise der beiden richtig losgeht. Immer wieder werden episodenartig skurrile Begegnungen mit alten Bekannten und Freunden gezeigt, die dem jungen Paar verschiedene Familien- und Lebensentwürfe aufzeigen. Da ist beispielsweise die schrille und taktlose Lily (Alison Janey), die ihre Kinder beleidigt („Die hören doch gar nicht was ich sage.”) und bedauert, dass sie nicht in die Gesellschaftskreise in Phoenix hineinkommt. So versucht ihr Mann beispielsweise erfolglos in den örtlichen Golfclub aufgenommen zu werden. Ehrlich gesagt wundert man sich als Zuschauer aber darüber auch keine Sekunde, hat man doch das laute und peinliche Auftreten der Familie in der Öffentlichkeit lang genug gesehen.

Eine weitere witzige Episode liefert das Zusammentreffen mit der Esoterik-Feministin L.N. (Maggie Gyllenhaal), die Kinderwagen strikt ablehnt und mit ihrer Familie in einer Art Kommune lebt. Zu den stärksten Szenen im Film zählt sicher der Moment, in dem Burt der Kragen platzt und L.N. sowie ihren Mann mit seiner Meinung zu ihrem Lebensstil konfrontiert.

Doch der Film hat auch nicht nur lustige und klamaukige Szenen zu bieten. Direkt nach den eben beschriebenen Episoden schlägt der Film deutlich leisere Töne an. Das junge Paar erfährt, dass es mit der erträumten Familie nicht immer so klappt, wie man möchte. Auch, dass eine ehemals glückliche Familie zerbrechen kann, wird ihnen nach einer Episode in Miami klar. Vor allem werden in diesem Teil des Films eigentlich auch die ernsthaftesten Fragen gestellt: Wie wollen wir leben? Was ist uns als Familie wichtig? Eine berührende Szene am Ende des Films gibt schließlich die Antworten, als sich Burt und Verona gegenseitig Versprechen für ihr neues Leben machen.

Nach Zeiten des Aufruhrs (2008) ist Oscar-Preisträger Sam Mendes wieder ein Film gelungen, der sowohl ernste, aber auch lustige Seiten des Lebens aufzeigt. Die in Deutschland noch unbekannten Schauspieler John Krasinski und Maya Rudolph bringen gleichzeitig frischen Wind in den Film und brillieren in ihren Rollen als suchende Eltern. Wer eine liebenswerte Komödie mit Tiefgang sehen möchte, ist mit diesem Film sicher gut beraten.

Diverse reichlich nutzlose Fakten:
Regisseur:
Sam Mendes
Darsteller:
John Krasinski, Maya Rudolph, Maggie Gyllenhaal, Alison Janey, Jim Gaffigan…
Länge:
98 Minuten
Kino:
Der Film erscheint nächste Woche (15.10.2009) offiziell in den deutschen Kinos.

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