Die Story in drei Sätzen: Steven ist ein echter Loser-Typ. Er wohnt mit 30 immer noch bei seinen Eltern, hat gerade seinen Job verloren und bei den Frauen hat er mit seiner trotteligen und unsicheren Art auch nicht gerade Erfolg. Nach langer Zeit macht er schließlich seinen Kindheitstraum (Bauchreden mit Bauchrednerpuppe) wahr und stößt damit auf ganz unterschiedliche Reaktionen bei seiner egozentrischen Familie, seiner ständig fluchenden Punk-Freundin und auch seines Schwarms Lorena.
Wie war’s: Was sich zunächst wie ein äußerst ungewöhnliches Thema für einen Film anhört, stellt sich als durchaus interessante Thematik heraus. Ich meine, wer spricht in unserer heutigen Zeit schon viel über die Fähigkeit des Bauchredens? Schon die Charaktere des Films sind sehr skurril: Da ist zum einen Stevens völlig schräge Familie mit dem ständig Modellschiffe-bauenden Vater, der überengagierten Mutter, die jedem ihre Thunfisch-Sandwiches andrehen will und der schrillen und hektischen Schwester, die als Hochzeitsplanerin arbeitet, ihr eigenes Liebesleben aber nicht in den Griff bekommt. Zwischen diesen überaus lauten und extrovertierten Menschen wirkt Steven mit seiner Schüchternheit und Unsicherheit natürlich etwas fehl am Platz. Als er am Frühstückstisch verkündet, dass er seinen Job kündigen wird, sagt er dies bestimmt drei oder viermal, aber niemand beachtet ihn. Noch komplizierter wird das Ganze, als er sich in seine Jobberaterin Lorena (Vera Formiga) verliebt und sich sogleich, weil er nicht weiß, wie er sich ihr nähern soll, an seine beste Freundin Fangora (Milla Jovowich) wendet, die ihm aber wenig erfolgsversprechende Tipps in Sachen Liebe gibt. Dies führt aber zu durchaus lustigen Szenen…
Wenn man sich an die schrägen Figuren, aber auch die etwas ungewöhnliche Handlung erstmal gewöhnt hat, kann man dem Film durchaus Gutes abgewinnen. Natürlich merkt man schon, dass die Produktion des Films sicher nicht Unmengen an Geld gekostet hat, dennoch spielen ja durchaus bekannte Schauspieler wie Adrien Brody (Der schmale Grat, Der Pianist, King Kong) und Milla Jovovich (Das fünfte Element, The Million Dollar Hotel, Zoolander) mit, die sich für diese etwas kleinere Produktion nicht zu schade waren. Die Liebesgeschichte zwischen Steven und Lorena ist ebenso liebevoll umgesetzt, wie die Szenen, in denen Steven sich mit seiner Bauchrednerpuppe, also gewissermaßen mit sich selbst unterhält und über das Geschehen reflektiert. Die Story wird auf sehr kreative Art und Weise erzählt, sodass man als Zuschauer unbedingt auch auf kleine Details achten sollte. Fazit: Dummy ist eine schräge Liebeskomödie, die sich vom gewöhnlichen Einheitsbrei abhebt.
Der Dialog:
Lorena (während ihrer Arbeit als Jobvermittlerin): Und wo waren sie zuletzt beschäftigt?
Arbeitsloser: In der Brikett-Branche. Das war eine echte Herausforderung. Einfach entzückend.
Lorena (zieht Blazer aus): Oh, okay. War das in diesem Jahr oder letztens?
Arbeitsloser (mit erhobenen Augenbrauen): Das war in den goldenen Siebzigern!
Diverse reichlich unnütze Fakten:
Regisseur: Greg Pritikin
Darsteller: Adrien Brody, Milla Jovovich, Illeana Douglas, Vera Farmiga, Jessica Walter
Länge: 88 Minuten
Wo kann man den Film sehen?
Zum einen ist der Film natürlich auf DVD erschienen. Allerdings kann man ihn auch kostenlos (mit kleinen Unterbrechungen zwischendurch) bei MyVideo.de sehen. Auch wenn er in der Kategorie „Drama” eingeordnet ist, würde ich ihn eher als Komödie einordnen. Der Link hierzu: http://www.myvideo.de/Filme?kID=7597