Literatur Rezensionen

Bella Italia! Gute Literatur aus Italien

Literatur aus Italien

Mit den ersten sommerlichen Sonnenstrahlen steigt auch wieder die Lust, sich gen Süden aufzumachen. Glücklicherweise ist es bei mir bald wieder soweit – Bella Italia, ich komme! Inspiriert von meiner großen Vorfreude, mit der ich meinem Urlaub entgegenfiebere, bin ich wieder darauf gekommen, dass Italien ja auch wunderbare Literaten hervorgebracht hat. Italien ist nicht nur das Land der Lebensfreude und des Genusses, sondern definitiv auch voll von faszinierender Literatur, Kunst & Kultur. Ich weiß schon, warum ich dieses Land so liebe 😉
Auf der Suche nach guter (Reise-)Lektüre habe ich also nochmal in meinem Bücherregal gestöbert und stelle Euch hier meine persönlichen Favoriten der “letteratura italiana” vor. Eine Fortsetzung der Liste folgt sicher mal an anderer Stelle…es gibt einfach noch sooo viel wunderbare Literatur aus Italien zu entdecken!

Giuseppe Tomasi di Lampedusa – Der Gattopardo

Für mich DER Sizilien-Roman schlechthin. Eigentlich kommt man als Liebhaber der Insel überhaupt nicht daran vorbei. Aber auch sonst, ist das Epos einfach verdammt lesenswert. In “Der Gattopardo” erzählt Giuseppe Tomasi di Lampedusa aus der Geschichte des sizilianischen Fürstenhauses Salina zwischen Mai 1860 und Mai 1910 – einer Zeit, in der Italien und vor allem Sizilien durch den Aufstand Garibaldis großen gesellschaftlichen Veränderungen unterworfen war. Neben allerlei Politischem schildert der Roman aber auch die persönlichen Wandlungen innerhalb der Familie, thematisiert die vergebliche Suche nach Glück. Alles in allem ein vielschichtiger, psychologisch gut durchdachter Roman. Wer danach noch Lust & Energie hat, sollte sich außerdem Luchino Viscontis brillante Verfilmung mit Alain Delon (!) und Claudia Cardinale nicht entgehen lassen.

Der Gattopardo

Luigi Pirandello – Mattia Pascal

Was wäre, wenn wir plötzlich die Chance bekämen, eine andere Person zu sein? Dieser Frage geht der sizilianische Schriftsteller Luigi Pirandello in seinem Roman “Mattia Pascal” auf den Grund. Hier erhält die Titelfigur unverhofft die Möglichkeit, sein altes Leben hinter sich zu lassen und nochmal von vorne anzufangen. Allerdings stellt sich die neu gewonnene Freiheit schnell als Ballast heraus, denn auch mit seiner neuen Identität kann er auf Dauer kein Glück empfinden – zumal er jeden Moment damit rechnen muss, als Hochstapler enttarnt zu werden. Der autobiographisch geprägte Roman regt definitiv zum Nachdenken an, schafft es jedoch gleichzeitig das Thema der Identitätskrise auf leichtfüßige und dennoch nicht oberflächliche Weise zu diskutieren. Neugierig geworden? Hier hatte ich schon mal über das Buch geschrieben. Außerdem von Pirandello empfehlenswert: Seine sprachlich herausragenden Erzählungen.

Mattia Pascal

Niccolò Ammaniti – Io non ho paura / Ich habe keine Angst

Vor einer Weile wollte ich mein Italienisch mal wieder aufpolieren und stieß dabei auf die schöne Reclam-Ausgabe von Niccolò Ammanitis “Io non ho paura”. Die Geschichte um einen 9-jährigen Jungen, der bei seinen sommerlichen Streifzügen durch die nähere Umgebung in einem Erdloch einen kleinen Jungen entdeckt. Er kann sich keinen Reim darauf machen, warum der Junge dort festgehalten wird, traut sich aber ebenso nicht, jemandem von seiner Entdeckung zu erzählen. Tag für Tag fährt er mit seinem Fahrrad dorthin, bringt ihm Essen, wäscht und sorgt sich um ihn, bis er nach und nach die kriminellen Hintergründe herausfindet…
Die flirrende Sommerhitze in einem trostlosen Dorf im Süden Italiens, die Hoffnungslosigkeit und die Naivität eines kleinen Jungen, der ausnahmsweise mal ein Abenteuer erlebt – das alles ist von Niccolò Ammaniti großartig eingefangen worden. Auch wenn die ganze Erzählung aus der Perspektive eines 9-Jährigen berichtet wird, kommt nie der Eindruck auf, etwas Seichtes zu lesen. Vielmehr verstärkt die kindliche Sicht den Eindruck der Grausamkeit, mit der hier mit dem Leben eines Menschen gespielt wird. Einfache Sprache (damit perfekt für Italienisch-Lernende), gleichzeitig inhaltlich aber auch nichts für schwache Nerven!

Io non ho paura

Literatur aus Italien: Diese Bücher stehen noch auf der Liste:

  • Umberto Eco – Der Name der Rose (oder andere)
  • Italo Calvino (bisher nur “Wenn ein Reisender in einer Winternacht” auf Italienisch zu lesen versucht, leider gescheitert)
  • Elena Ferrante (“Meine geniale Freundin” & Co. – Lohnt sich’s ?!)
  • continua…

Ob Klassiker oder Gegenwartsliteratur: Was sind Eure persönlichen Lieblingsbücher und -autoren aus Italien? Ich freue mich über Eure Lesetipps!

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