Mad Men: Die Story in 3 Sätzen
New York in den 1960er Jahren: Der charmante Werbefachmann Donald Draper lässt sich in seiner Stellung als Creative Director der renommierten Agentur Sterling & Cooper laufend neue Kampagnen einfallen. Doch privat läuft es nicht immer so glatt: hinter dem Rücken seiner Frau flüchtet er sich in zahlreichen Affären zu anderen Frauen und verbirgt zudem das eine oder andere Geheimnis aus seiner dunklen Vergangenheit. Mit großer Liebe zum Detail widmet sich die Serie Mad Men den oft verklärten 60er Jahren und zeigt auf, wie die strengen gesellschaftlichen Normen das Leben der Protagonisten beeinträchtigen.
Mad Men: Das begeistert mich an dieser Serie am meisten
Zunächst mal muss ich zugeben: Ich habe es schon vor vielen Jahren mit dieser Serie versucht. Und der Funken wollte damals einfach nicht überspringen. Die Hauptfigur war mir einfach zutiefst unsympathisch. Gerade in den ersten Folgen häuften sich die Situationen, in denen ich Donald Draper einfach nicht liebgewinnen konnte: Seine Arroganz im Geschäftsleben, sein Umgang mit seiner Frau, seine Undurchsichtigkeit. Als er dann in einer Folge auf der Geburtstagsfeier seiner kleinen Tochter einfach klammheimlich abhaut, mit der Torte durchbrennt und sich in seinem Auto betrinkt, war es für mich vorbei. Was für ein A****!
Nun bin ich aber doch froh, dass ich es erneut probiert habe. Wie ich nämlich jetzt nach der ersten Staffel feststellen musste, kommt man der Hauptfigur doch mit jeder weiteren Folge näher und kann stellenweise besser nachvollziehen, was ihn zu einer so kaltschnäuzigen Person werden ließ. Allein schon das Setting mit traumhaft schöner Sixties-Garderobe und Inneneinrichtung lieferte mir außerdem dann doch noch ein weiteres Argument dranzubleiben. Auch die weiteren Charaktere wie die naive Sekretärin Peggy, die sich im Laufe der ersten Staffel vom grauen Mäuschen zur ehrgeizigen Junior-Texterin hocharbeitet, sind gut durchdacht und weckten mein Interesse.
Die eigentliche Hauptrolle in Mad Men spielt meiner Meinung nach aber die Gesellschaft, in der schöner Schein und Realität stark auseinanderdriften. Zum einen gibt es da die schöne bürgerliche Fassade, eine Ehefrau, die als Hausfrau für das Wohl der Kinder sorgt und abends immer schon was für den Mann gekocht hat. Zum anderen offenbart die Serie jedoch auch, dass dieses Ideal nur in den wenigsten Fällen der Wirklichkeit entspricht. Die Ehemänner gehen fremd, suchen sich einen Ausweg aus der Enge oder stürzen sich in die Arbeit, um ihr unbefriedigendes Leben etwas weniger zu spüren. Die Frauen entsprechen ihrer Rolle, tun das, was von ihnen erwartet wird und schaffen es nur in den seltensten Fällen ihre Träume von einem emanzipierten Leben in die Tat umzusetzen. Düster, melancholisch und gleichzeitig unglaublich ästhetisch: Ich bin definitiv gespannt auf die weiteren Staffeln von Mad Men.
Suchtfaktor
Wie gesagt, am Anfang hatte ich leichte Schwierigkeiten, den Einstieg zu finden. Mittlerweile ist der Suchtfaktor jedoch recht hoch. Ich bin definitiv gespannt, was für düstere Geheimnisse über Donald Draper noch ans Tageslicht kommen, wie sich bestimmte Beziehungen einzelner Figuren noch entwickeln..und und und.
Seid Ihr auch Mad Men-Fans? Was gefällt Euch an dieser Retro-Serie am besten?
2 KOMMENTARE
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