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10 Dinge, die man in Island gemacht haben sollte

10 Dinge, die man in Island gemacht haben sollte

Island – ein einmaliges Erlebnis. Im August bin ich zwei Wochen lang mit dem Mietwagen über die Insel gedüst und ich denke immer noch an die vielen tollen Eindrücke und Erlebnisse zurück. Keine Frage, dieses Reiseland hinterlässt einen bleibenden Eindruck und stellenweise fragt man sich während seines Urlaubs, ob man sich wirklich noch auf demselben Planeten befindet. Die schroffen Landschaften aus Felsen, Lavagesteinen, giftgrünen Moosen, dampfenden Schwefelquellen und kochend heißen Wasserfontänen wirken surreal. Umso mehr wird es Zeit, dass ich meine Reiseerlebnisse nun auch in einem Blogartikel Revue passieren lasse. Hier kommen (natürlich rein subjektive) 10 Dinge, die man in Island gemacht haben sollte:

1. Weg von der Ringstraße – ab in die Wildnis!

Die Ringstraße ist natürlich eine tolle isländische Erfindung, denn sie führt einmal um die Insel herum und auf der insgesamt 1.339 Kilometer langen Strecke wird das eine oder andere Highlight abgedeckt. Aber, dennoch wäre es schade, wenn man auf einer Island-Reise sich nicht doch mal traut, abzubiegen und die Insel abseits der (zunehmend höher frequentierten) Pfade zu erkunden. So denke ich noch gerne an die Tour über die Halbinsel Snaefellsnes zurück, die mich vor allem durch surreale Lavafelder, schroffe Küsten und den beeindruckenden Gletscher begeistert hat. Während man im Süden der Inseln – vor allem in der Hochsaison im Juli und August – auf große Autokarawanen trifft und sich an berühmten Wasserfällen wie dem Gullfoss oder dem Seljalandsfoss wie auf einem Rummelplatz fühlt, lässt sich abseits der Ringroad viel Einsamkeit, Ruhe und nahezu unberührte Natur erleben. Also, unbedingt mal weg von den üblichen Touristenpfaden!

Snaefellsnes

Giftgrünes Moos auf der Halbinsel Snaefellsnes

2. Myvatn besuchen: Blubbernde Schlammtöpfe, beeindruckende Vulkankrater und heiße Quellen bestaunen

Ein Ort hat mich auf Island besonders begeistert: Die Gegend rund um den Myvatn (übersetzt: Mückensee). Mücken waren zum Glück wegen des außerordentlich kühlen Sommers (tagsüber oft nur um die 10 Grad) nicht unterwegs. Allerdings ist diese Gegend perfekt für alle, die sich für Vulkanismus interessieren. Hier blubbert und dampft es an jeder Ecke. Schwefelquellen, rot gefärbtes Vulkangestein, Vulkankrater – das alles habe ich in meinem Leben zuvor noch nie gesehen. Umso schwerer fiel es mir, mich von dieser einzigartigen Landschaft loszureißen. Über allem hängt zwar ein nicht gerade angenehmer Geruch nach Schwefel bzw. faulen Eiern, aber das sollte trotzdem niemanden daran hindern, diesen besonderen Ort auf der Insel zu bereisen.

Blubbernde Quellen im Gebiet Myvatn

Blubbernde Quellen im Gebiet Myvatn

3. Eine einsame Nacht in den Bergen verbringen

Gut, ich gebe es zu. So stand dieser Punkt sicher nicht auf meiner Bucketliste. Ganz so mutig bin ich nämlich eigentlich nicht. Vielmehr waren wir mit unserem 4-Wheel-Drive-Auto unterwegs auf der schlimmsten, holprigsten “Straße”, die ich jemals erlebt habe. Es war bereits gegen Abend, also Zeit, sich einen Schlafplatz zu suchen. Auf unserer Karte war ein dubioser Campingplatz eingezeichnet, doch wo war der bloß? Der Weg wurde immer ungemütlicher, langsam aber sicher bekam ich ein ungutes Gefühl in der Magengrube. In Island ist “wildcampen” strikt verboten. Es drohen hohe Bußgelder, wenn man erwischt wird. Allein wegen unseres Reisebudgets hieß es also: weiter den Campingplatz suchen. Irgendwann – wir hatten bereits einen wilden Fluss durchquert und ich hatte schon meinen gefühlt dritten Nervenzusammenbruch gehabt – realisierten wir: Hier kommt nichts mehr. Doch war da vor ca. 200 Metern nicht eine kleine, unscheinbare Schutzhütte mit Plumpsklo gewesen? Achsooo…DAS WAR der Campingplatz! Weit und breit kein Mensch, kein Laut zu hören. Eine sonderbare Erfahrung, die ich aber definitiv nicht missen möchte. Es gibt Erlebnisse, die vergisst man nicht. Diese einsame Nacht in Island gehört sicher zu den abenteuerlichsten Erlebnissen der ganzen Reise!

Morgenspaziergang in der endlosen Einsamkeit

Morgenspaziergang in der endlosen Einsamkeit

4. Surreale Mondlandschaften durchwandern

Nochmal Myvatn, diesmal faszinierende Mondlandschaften, die Ihr auf einer Island-Reise meiner Meinung nach nicht verpassen solltet. Hier fühlt man sich tatsächlich wie auf einem anderen Planeten. Die Kargheit ist auf eine Art beeindruckend, dann aber auch irgendwie ein wenig bedrückend. Wären nicht die Touristen, würde man sich hier wohl wirklich fühlen wie der erste Mensch auf dem Mond. Was man auf diesem Bild nicht sieht: Der Wind blies eiskalt, von allen Seiten schien der Regen zu kommen. Diese Wanderung führte mich körperlich wirklich an meine Grenzen. Einerseits der Drang, in diese besondere Landschaft einzutauchen, möglichst viele Fotos zu schießen – andererseits verfluchte ich das doch sehr gewöhnungsbedürftige isländische Wetter. Spätestens hier begriff ich: Island ist nichts für Weicheier!

Vulkanische Gesteinslandschaften nahe des Myvatn

Vulkanische Gesteinslandschaften nahe des Myvatn

5. Das quirlige moderne Reykjavik besichtigen

Ein bisschen Stadtleben muss natürlich auf einem Island-Trip auch sein. Die Stadttour ergibt sich aber sowieso quasi von selbst, da die meisten Touristen auf dem größten Flughafen Keflavík landen und von dort eigentlich nur eine Straße Richtung Reykjavik führt, die man dann wohl auch nehmen sollte 😉 Ein guter Freund von mir ist ja letztes Jahr nach Island gezogen, somit bekamen wir eine “Experten-Tour” durch die quirlige und niedliche Hafenstadt. Es gibt viele kleine hippe Cafés, süße Boutiquen, Parks und natürlich die kleinen mit Wellblech verkleideten Häuser, für die Island so bekannt ist. Insgesamt keine wirklich große Stadt (ca. 120.000 Einwohner), aber immerhin der Ort, an dem ca. 2/3 der Gesamtbevölkerung Islands wohnt!

Blick aus dem imposanten Konzerthaus Harpa auf den Hafen von Reykjavik

Blick aus dem imposanten Konzerthaus Harpa auf den Hafen von Reykjavik

6. Einen Abstecher zu den Westfjorden machen

Die Westfjorde haben nur die wenigsten Touristen auf dem Schirm, denn sie liegen etwas abseits, verfügen teils lediglich über Schotterstraßen, weshalb mehrere Tage eingeplant werden sollten, um sie durchfahren zu können. Wir waren neugierig auf diese Gegend abseits der Touristenpfade und wurden nicht enttäuscht. Wer das unberührte Island kennenlernen will, ist hier an der richtigen Adresse. Oft trafen wir auf unseren Autofahrten keine einzige Menschenseele. Häuser am Wegesrand wirkten häufig verlassen, manche Scheunen hatten schon gegen das raue Klima Islands verloren und sahen schon stark angeschlagen aus. Auf unserer Bucketliste war vor allem der Hot Pot in Nordurfjördur, der sich ganz am Ende des nordöstlichen Zipfels der Westfjorde befand. Hier endet sogar die Straße und man fühlt sich wirklich wie am Ende der Welt angelangt. Es war definitiv das idyllischste Schwimmbad, was ich jemals besucht habe. Einheimische trafen sich zum Klatsch und Tratsch oder schauten einfach gedankenverloren Richtung Küste. Da uns bzw. vor allem mir (habe leider eine Neigung zur Reisekrankheit) der Schotterpfad doch sehr auf den Magen schlug, entschieden wir uns sogar auf dem fast leeren Campingplatz im Ort zu übernachten. Die Temperatur in der Nacht – bestimmt unter 5 Grad. Brrr! Hier aber ein Beweis, dass es auch wunderschön sonnig in den Westfjorden sein kann 😉

Unterwegs in den Westfjorden

Unterwegs in den Westfjorden

Toll war es auch auf Látrabjarg, der Landzunge der Halbinsel Vestfirðir. Schön grün, zahlreiche Vögel zum Beobachten, imposante Steilküste. Und dann kaum auch noch die Sonne raus. Perfekt!

Wunderschöne Steilküste am westlichsten Punkt Europas

Wunderschöne Steilküste am westlichsten Punkt Europas

7. Den Gletschersee Jökulsárlón besuchen

Gibt es zu diesem Ort noch viel zu sagen? Ich denke, er steht sicher auf der Liste JEDES Urlaubers, der eine Island-Rundreise macht. Den Eindruck machen zumindest die vielen Reisebusse, die unweit des Gletschersees parken. Jökulsárlón ist definitiv sehenswert und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Diese Farben! Wow!

Das ist "Iceland", der Gletschersee Jökulsárlón

10 Dinge, die man in Island gemacht haben sollte: Den Gletschersee Jökulsárlón besichtigen und über das Eis staunen

8. Das Flugzeugwrack am Strand von Sólheimasandur fotografieren

Das verlassene Flugzeug am Strand von Sólheimasandur ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Gerade bei Instagrammern ist dieser Foto-Spot sehr beliebt. Das Wrack ist nur zu Fuß zu erreichen, angeblich laut Infotafel sollte man rund 3 Stunden einplanen. Wir schafften einen Weg jedoch schon in 40 Minuten. Oft wird vor diesem Ort sogar gewarnt – angeblich ist er der gefährlichste Islands, da sich immer wieder Touristen – vor allem bei Nebel oder im Winter – verlaufen und alleine nicht mehr den Weg zurück in die Zivilisation finden. Der Weg ist unterdessen sogar markiert, was schon mal enorm hilft, sich auf der Suche nach dem Flugzeug nicht in der endlosen Steinwüste zu verirren. Auf jeden Fall ein besonderer Ort, wenn auch vielleicht ein wenig überhypt…

Flugzeugwrack am Strand von Sólheimasandur

Flugzeugwrack am Strand von Sólheimasandur

9. Chillen im Freibad

Eine der besten (und vor allem kostengünstigen) Dinge, die man in Island machen kann: Ins Freibad gehen. Ja, Ihr habt richtig gelesen: FREI-Bad. Denn seltsamerweise gibt es, anders als man es angesichts der doch eher kühlen Temperaturen erwarten würde, in nahezu jeder kleinen Stadt in Island ein Schwimmbad, in dem Ihr für umgerechnet rund 5 € nach Belieben in den beheizten Becken schwimmen oder in Hotpots (Wassertemperatur zwischen 38-42 Grad) die Seele baumeln lassen könnt.

Hot Pot im Nirgendwo (Quelle: Flickr)

Hot Pot im Nirgendwo (Quelle: Flickr)

10. Stylische Souvenirs mitbringen

Island ist leider ein recht kostspieliges Reiseland. Dennoch konnte ich es nicht lassen, meine letzten verfügbaren Kronen am Flughafen in Schokolade umzusetzen. Den hübschen Pappschachteln von Omnom konnte ich einfach nicht widerstehen. Den Preis verdränge ich lieber schnell. Stattdessen gönne ich mir jetzt ein paar schöne Stückchen Schoki…und schwelge in Island-Erinnerungen.

Schokolade aus Island: Omnom

Schokolade aus Island: Omnom

Wie sieht es bei Euch aus: Wart Ihr schon in Island oder träumt Ihr noch davon, hinzureisen? Ich freue mich über Eure Kommentare und Reiseerlebnisse!

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    5 KOMMENTARE

  • eva 24. Oktober 2018 Reply

    Na so was! Ich war auch in diesem Sommer in Island (Ende Juli/Anfang August), diesmal allerdings überwiegend im Hochland. Ja: Island ist faszinierend, und ich bekomme jedesmal wieder eine Gänsehaut, wenn ich zu Stellen komme, an denen es aus der Erde zischt, oder der Boden nach dem Vulkanausbruch vor 40 Jahren noch warm ist. Was sind 40 Jahre für die Erde – nichts! Und für den Menschen ist es sein halbes Leben… Gänsehaut!

    • Deborah 24. Oktober 2018 Reply

      Ah toll, ins Hochland haben wir es leider nicht geschafft. Ist sicher schön, aber bestimmt auch abenteuerlich mit den vielen F-Straßen, oder? Mir sind die Schotterstraßen leider schon oft nicht gut bekommen, aber die Landschaft hat ja für alles entschädigt 😉

  • Kirsten Marter-Dumsch 24. Oktober 2018 Reply

    Hallo Deborah, danke für die Tips! Ich war vor zwei Jahren in Island, leider nur für drei Tage, was mich etwas neidisch auf Deine zwei Wochen blicken lässt. Seitdem steht es auf meiner “da muss ich unbedingt noch einmal hin”-Liste. Ich hatte zwar keine Chance, mich in den Tagen vom goldenen Zirkel zu entfernen, hab mich aber trotzdem rettungslos in Land und Leute verliebt. Nur zu gern wäre ich ausgiebig durch die ungewöhnlichen Landschaften gewandert und hätte mich länger an diesem ganz besonderen Licht erfreut. Wenn Du magst, kannst Du hier nachlesen, was ich dort erlebt habe. https://monatsweise.wordpress.com/2016/10/04/mail-from-iceland/
    Liebe Grüße und weiterhin spannende Reisen
    Kirsten

    • Deborah 24. Oktober 2018 Reply

      Hallo Kirsten,
      danke für deinen Kommentar. Freut mich, dass dir mein Beitrag gefällt. Schade, dass du nur kurz in Island warst, die Insel bietet wahnsinnig viel und natürlich ist es vor allem schön, abseits der Touristenpfade zu wandeln. Beeindruckend ist es so oder so allemal.

      LG
      Deborah

  • […] im Kopf. Aber wie wir ja alle wissen, ist 2020 ein Jahr der Überraschungen. Und obwohl ich schon vor zwei Jahren in Island war – ich hatte schon damals geahnt, dass ich noch so einige traumhaft schöne Orte auf […]

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