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10 Dinge, die man in Schottland gemacht haben sollte

10 Dinge, die man in Schottland gemacht haben sollte

So sehr ich reine Städtetrips liebe, ab und an ist eine Rundreise auch mal sehr erholsam und spannend. Nachdem ich letztes Jahr auf der Trendinsel Island unterwegs war, machte ich mich dieses Jahr im Sommerurlaub nach Schottland auf. Bisher war ich in meinem Leben nur in Südengland gewesen. So weit in den Norden Großbritanniens hatte ich es hingegen leider nie geschafft. Ich war also sehr gespannt, was mich in diesem Land, das ja häufig vor allem für seine beeindruckenden Landschaften geschätzt wird, erwarten würde. Meine Erwartungen wurden definitiv übertroffen. Ob abenteuerliche Wanderungen in den Highlands, malerische Schlösser, abwechslungsreiche Städte oder die vielfältigen Kulturangebote in der schottischen Hauptstadt Edinburgh: Schottland hat als Reiseland wahnsinnig viel zu bieten und ich werde – trotz des kühlen und zum Teil mystisch-nebligen Wetters – gerne nochmal wiederkommen. Hier präsentiere ich Euch vorerst erstmal 10 Dinge, die man in Schottland gemacht haben sollte:

Die zauberhaften Schlösser Schottlands bewundern

Wer altehrwürdige Architektur und geheimnisvolle Bauwerke besichtigen möchte, der ist in Schottland an der richtigen Adresse. Auf einer Tour durch Schottland gibt es unzählige Schlösser, Herrenhäuser und Ruinen zu entdecken. Ein Bauwerk schöner als das andere! Besonders lohnt sich häufig auch ein Besuch des Schlossgartens, der meist mit viel Liebe zum Detail und zahlreichen prachtvollen Blumenbeeten einmal mehr beweist, dass die Briten etwas von Gartenkunst verstehen. Wer die Schlösser nicht alle gleich besuchen möchte – und vielleicht auch sein Reisebudget schonen möchte – der kann sich die Schlösser oft auch aus der Ferne von einem geeigneten View Point aus ansehen. Empfehlen kann ich z.B. Stirling Castle, Eilean Donan Castle und das Dunvegan Castle.

Das verwunschene Eilean Donan Castle kurz vor der Insel Skye. (Foto: Sommerdiebe.de)

Das verwunschene Eilean Donan Castle kurz vor der Insel Skye. (Foto: Sommerdiebe.de)

Wandern in den Highlands, z.B. in Glencoe oder auf der Insel Skye

Auf in die Natur! Outdoor-Fans kommen in den schottischen Highlands voll auf ihre Kosten. Wer sich vor seiner Wanderung mit der geeigneten Kleidung (gute Regenjacke, Regenhose, wasserfester Rucksack und festes Schuhwerk) ausgerüstet hat, kann in ganz Schottland zwischen unzähligen Wanderrouten wählen. Ob Einsteiger oder Fortgeschrittener: Die Website Walkhighlands hält für jeden Fitnesslevel eine passende Wanderung bereit. Wir haben u.a. eine Tour zum Pap of Glencoe und auf der Insel Skye eine Wanderung zum Bergsee Coire Lagan gemacht.

Beide Touren hatten es zwar für mich als eher ungeübte Wanderin in sich. Gutes Schuhwerk ist hier auf jeden Fall Gold wert und gibt Trittsicherheit auch bei schwierigen und rutschigen Passagen. Während unseren Wanderungen hat es öfter geregnet – einmal sogar in Strömen. Ich kann also nur umso mehr betonen, dass sich verlässliche Regenkleidung SEHR lohnt… Die phänomenalen Ausblicke entschädigen jedoch für alles. Ich bin sehr froh, dass ich mich getraut habe und Schottland auch aus dieser Perspektive kennenlernen konnte.

Tour zum Pap of Glencoe (Foto: Sommerdiebe.de)

Tour zum Pap of Glencoe (Foto: Sommerdiebe.de)

Das Glenfinnan-Viadukt besichtigen und auf den legendären „Harry-Potter-Zug“ warten

Harry-Potter-Fans aufgepasst: Vielleicht erinnert Ihr Euch ja noch an die berühmte Filmszene zu Beginn des zweiten Film “Die Kammer des Schreckens”. Hier versuchen Harry und sein bester Freund Ron mit Müh und Not den Hogwarts-Zug noch rechtzeitig zu erreichen. Und schaffen es, dank eines fliegenden Autos! Diese Szene wurde tatsächlich in Schottland gedreht und das berühmte Glenfinnan-Viadukt, über das der Hogwarts Express düst, kann jederzeit besichtigt werden.

Besonders leidenschaftliche Anhänger warten sogar auf den Zug, der zweimal täglich über das Viadukt fährt und natürlich auch begeisterte Fahrgäste mitnimmt. Ich bin zwar kein allzu großer Harry-Potter-Fan, wollte mir das Spektakel aber nicht entgehen lassen. Denn anders kann man es nicht beschreiben, wenn unzählige, mit Kameras bewaffnete Touristen gebannt auf eine Eisenbahnbrücke starren und nur darauf warten, dass sie endlich auf den Auslöser drücken und ein Foto oder Video für die Daheimgebliebenen machen können. Als dann in der Ferne eine Dampfwolke aufsteigt und sich langsam der über 100-jährige Zug nähert, ist dieser Moment wirklich magisch. Der Zug fügt sich perfekt in die malerische schottische Landschaft ein. Und einen kurzen Augenblick vergisst man, dass er gerade nicht auf dem Weg in die bedeutendste Zaubererschule der Welt ist…

Das berühmte Glenfinnan-Viadukt. Pilgerort für Harry-Potter-Fans. (Foto: Sommerdiebe.de)

Das berühmte Glenfinnan-Viadukt. Pilgerort für Harry-Potter-Fans. (Foto: Sommerdiebe.de)

Sich in das Getümmel der Highland-Games stürzen

“Wer Schottland wirklich kennen lernen möchte, muss zu den Highland Games.” So heißt es oft, wenn man mit eingefleischten Schottland-Fans über ihr Lieblingsreiseland spricht. Also gut, stürzen wir uns ins Getümmel der Highland Games in Portree auf der Insel Skye. Das Prinzip der Highland Games ist eigentlich schnell erklärt: Schottische Frauen, Männer und Kinder treten in unterschiedlichsten Disziplinen (z.B. Hillwalking, Tanzen, Weitsprung, Sprint, Hammerwurf…etc.) gegeneinander an, während sich das Publikum auf einer großen Wiese um das Sportspektakel versammelt. Untermalt wird das ganze von einer Dudelsack-Band.

Viele Wettkämpfe finden parallel statt, sodass es eigentlich immer etwas zu gucken gibt. Dazu gibt es kleine Buden mit schottischem Fast-Food, Softeis und Kaffee und Kuchen. Natürlich sind mittendrin auch viele Touristen zu finden. Im Großen und Ganzen trifft man hier aber wirklich die Schotten, die sich gegenseitig anfeuern und trotz kühler Temperaturen immer ihre gute Laune bewahren. Der Höhepunkt ist allerdings auf jeden Fall der Baumstammwurf am Ende der Highland Games. Kräftige Männer wuchten einen Baumstamm umher, um ihn dann mit großer Präzision und viel Feingefühl zu werfen. Es gibt Haltungsnoten: Wenn der Baumstamm in 12-Uhr-Position auftrifft, ist dies besonders gut. So etwas habe ich wahrlich noch nie gesehen. Erstaunlich, amüsant und definitiv ein Stück authentische Schottland-Kultur. Nicht verpassen!

Lasst die Spiele beginnen! Die Highland Games in Portree auf der Insel Skye (Foto: Sommerdiebe.de)

Lasst die Spiele beginnen! Die Highland Games in Portree auf der Insel Skye (Foto: Sommerdiebe.de)

Eine Speedboot-Tour in Ullapool unternehmen und Delfine beobachten

Noch mehr Action gefällig? Eine Speedboot-Tour ab Ullapool ist definitiv nichts für schwache Nerven. Wir nehmen unseren ganzen Mut zusammen und lassen uns von einem gewieften Guide zu den Summer Isles und den umliegenden Buchten bringen. Gut, dass wir vorher einen wasserfesten und schweren wuchtigen Anzug bekommen haben. Der kalte Wind peitscht uns ins Gesicht, zwischendurch Regen und Sonne. Echt schottisches Wetter eben. Im Speedboot sausen wir über hohe Wellen, das Boot schwankt ordentlich und wir werden heftig durchgeschüttelt.

Aber die wilde Fahrt lohnt sich: Wir beobachten Seevögel und treffen schließlich in einer Bucht auch auf Delfine, die freudig umherspringen und unser Boot begrüßen. Ich habe in meinem Leben noch nie Delfine in freier Wildbahn gesehen und dieses Naturschauspiel ist wirklich wunderschön anzusehen. Die Delfine sind sehr zutraulich und nähern sich immer wieder – meist in Gemeinschaft mit einem anderen Delfin. Auf jeden Fall eines der Highlights meiner Schottland-Reise!

Delfin in freier Wildbahn. (Foto: Kristian)

Delfin in freier Wildbahn. (Foto: Kristian)

Die Golfer- und Universitätsstadt St. Andrews erkunden

Ihr mögt es etwas gediegener? Dann ist die charmante und altehrwürdige Universitätsstadt St. Andrews im Osten Schottlands vielleicht das Richtige für Euch. Im Zentrum des Städtchens befindet sich eine der größten Golfanlagen weltweit. Wer als Golfspieler etwas auf sich hält, kommt nach St. Andrews. Dies merkt man der Stadt definitiv an. An jeder Ecke befinden sich Läden für Golfausrüstung, Golfkleidung und natürlich auch etwas schickere Lokale und Pubs.

St. Andrews ist außerdem vor allem für seine Universität bekannt, denn diese ist die älteste Hochschule Schottlands und sogar die drittälteste Großbritanniens. Sie gilt bis zum heutigen Tag zusammen mit Oxford und Cambridge als eine der Eliteuniversitäten des Vereinigten Königreichs. Diesen Geist spürt man, selbst wenn man nur mal einen Kaffee trinkt und prompt im Café landet, in dem Prince William während seines Studiums seine heutige Ehefrau Kate kennengelernt hat. Alles in allem ist St. Andrews eine hübsche Stadt mit netten Läden, einem idyllischen Sandstrand, gemütlichen Lokalen und interessanter Architektur, wie etwa die Ruine der St Andrews Cathedral sowie die Burgruine von St. Andrews. Unbedingt einen Abstecher einplanen!

Golferparadies und Unistadt: St. Andrews (Foto: Sommerdiebe.de)

Golferparadies und Unistadt: St. Andrews (Foto: Sommerdiebe.de)

Leakey’s Bookstore in Inverness besuchen

Buchliebhaber sollten den legendären Leakey’s Bookstore in Inverness nicht verpassen. Der Laden, der Secondhand-Bücher und Vintage-Kunst anbietet, befindet sich in einer ehemaligen Kirche. Als ich den Bookshop betrete, kann ich meinen eigenen Augen zuerst nicht trauen. Die imposante Architektur, die unzähligen alten Regale aus dunklem Holz – ich weiß zuerst nicht, wo ich hinschauen soll. Für alle, die Bücher mögen, ist dieser Anblick einfach nur herrlich. Ein großer imposanter Raum: alles von oben bis unten mit Büchern gefüllt. Und nach oben führt sogar noch eine hübsche Wendeltreppe! Stöbern macht hier auf jeden Fall sehr viel Freude. Die Bücher sind hierbei zum einen nach Belletristik und Sachbüchern sortiert. Zudem gibt es auch Regale zu einzelnen Themengebieten wie Kunst, Architektur, Fotografie, Reisen und vieles mehr. Solltet Ihr also sowieso Halt in Inverness machen, dann schaut unbedingt mal hier vorbei.

Bücherkathedrale: Der Leakey's Bookshop in Inverness befindet sich in einer ehemaligen Kirche. (Foto: Sommerdiebe.de)

Bücherkathedrale: Der Leakey’s Bookshop in Inverness befindet sich in einer ehemaligen Kirche. (Foto: Sommerdiebe.de)

Frischen Fisch und Meeresfrüchte essen in authentischen Fischerdörfern

An der Ostküste, unweit von St. Andrews, gibt es wunderbar idyllische Fischerdörfer zu entdecken. Wir machen Halt in Crail und Anstruther, die wahnsinnig fotogen sind und auf jeden Fall einen Besuch lohnen. Crail hat einen romantisch gelegenen Hafen, der von pittoresken Häusern mit roten Ziegeldächern gesäumt wird. Hier kann man zum einen den Fischern bei der Arbeit zuschauen oder aber an einer kleinen Bude frischen Fisch und Meeresfrüchte wie zum Beispiel Hummer kaufen.

Der Hafen von Anstruther ist um einiges größer. Hier geht es sehr lebhaft zu, was vor allem an den zahlreichen Straßencafés und Fish ‘n’ Chips-Restaurants liegt. Ein Lokal sticht besonders heraus: In der Anstruther Fish Bar stehen die Leute sogar Schlange für das berühmte britische Fast-Food-Gericht. Angeblich statten sogar die Royals diesem Restaurant ab und zu einen Besuch ab. Auch wir reihen uns ein und bereuen es nicht. Die Portionen sind zwar sehr üppig, doch wir schaffen es beinahe alles aufzuessen. Dazu der Blick auf den hübschen Hafen: Wunderbar!

Fischer bei der Arbeit im Küstenort Crail. (Foto: Sommerdiebe.de)

Fischer bei der Arbeit im Küstenort Crail. (Foto: Sommerdiebe.de)

Mit Einheimischen High Tea trinken

Zum Anbeißen: High Tea (Foto: Sommerdiebe.de)

Zum Anbeißen: High Tea (Foto: Sommerdiebe.de)

Wo wir schon beim Thema Essen sind: Großbritannien ist nicht umsonst für seine Teekultur berühmt. In vielen Cafés wird der sogenannte “High Tea” angeboten, der in der Regel aus einer Kanne Schwarztee und köstlichem Gebäck besteht. Meist werden die gebackenen Leckereien (u.a. Scones, Shortbread, Sandwiches, Blätterteig-Gebäck etc.) auf einer Etagere serviert. Schön anzusehen und sehr lecker!

Wir haben das große Glück in einer kleinen Ortschaft an der Westküste Schottlands durch Zufall in eine Art Kulturzentrum zu stolpern, in der die Einheimischen einmal im Monat einen traditionellen Afternoon-Tea anbieten. Alles ist sehr liebevoll angerichtet und schmeckt hervorragend. Einen netten Plausch mit den Locals gibt’s obendrein mit dazu. Wenn Ihr also so durch Schottland düst, haltet auch immer wieder Ausschau nach Schildern am Wegesrand, die einen “Afternoon Tea” oder “High Tea” anpreisen. Oft bieten kleinere Ortschaften diese in regelmäßigen Abständen in der Stadthalle, im Gemeindehaus o.ä. an: mit authentischer Atmosphäre und zu guten Preisen.

Kunst und Kultur in Edinburgh genießen

Nach fast zwei Wochen in der Wildnis ist es für mich dann als Großstadtmensch wieder soweit: endlich wieder Stadtleben. Edinburgh bietet alles, was ein Kulturmensch braucht: Museen, Galerien, Theater, Opernhäuser, Musikkneipen, Konzertsäle… und zu meinem großen Glück bin ich ausgerechnet auch noch in der Festival-Saison hier. Im August finden in Edinburgh zahlreiche Kulturfestivals statt. Alle ungefähr zur gleichen Zeit. Dies sollte man vorher wissen, denn dementsprechend ist die Stadt voller Menschen.

Wir stürzen uns ins Kulturleben und besuchen Lesungen und Diskussionsrunden auf dem Edinburgh Book Festival, genießen beim Art Festival spannende Kunstausstellungen, gehen ins klassische Konzert…und und und. Jeder, der sich in irgendeiner Weise für Kultur interessiert, findet hier garantiert das Passende. Ich habe die Stadt aufgrund der Festivals zwar nur im sehr trubeligen Zustand kennengelernt, kann aber dennoch sagen, dass mir Edinburgh auch sonst von seinem Flair sehr gefallen hat. Ich komme wieder!

Im Sommer hat Kultur Hochsaison in Edinburgh. (Foto: Sommerdiebe.de)

Im Sommer hat Kultur Hochsaison in Edinburgh. (Foto: Sommerdiebe.de)

Habe ich noch weitere Schottland-Highlights vergessen? Was gefällt Euch an Schottland? Ich freue mich über Eure Tipps und Anregungen.

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