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Kulturtipp der Woche: Ayka

Das russisch-kasachisches Drama "Ayka"

Sommerdiebe ist zurück aus der Winterpause! Zugegeben: Auch mich hat der Lockdownblues in den letzten Monaten ein wenig erwischt. Geschlossene Museen, Galerien, Kinos etc. machen das Kulturblogger-Leben nicht gerade leicht. Auch wenn ich natürlich in all den Monaten nicht untätig war und zur Genüge gestreamt, gelesen und in Kunstmagazinen geblättert habe. Ab sofort möchte ich Euch allerdings wieder regelmäßiger mit neuen Artikeln zu Themen aus der Kulturwelt versorgen. Jede Woche findet Ihr an dieser Stelle einen aktuellen Kulturtipp der Woche, der Euch den Lockdown hoffentlich ein wenig versüßt (und die Wartezeit bis zur “Normalität” verkürzt). Los geht’s es heute mit einem Filmtipp: Ich stelle euch das russisch-kasachische Drama “Ayka” vor.

Filmtipp: “Ayka” von Sergei Dvortsevoy

Die junge Kirgisin Ayka steckt in Schwierigkeiten: Sie hält sich nicht nur illegal in Moskau auf, auch hat sie gerade nach einer ungewollten Schwangerschaft ein Kind auf die Welt gebracht, das sie sich in ihrer Lage finanziell überhaupt nicht leisten kann. Denn sie schafft sie es ja kaum, sich selbst über Wasser zu halten! Kurzerhand verschwindet sie klammheimlich aus dem Krankenhaus und sucht immer verzweifelter nach einer Arbeitsstelle, während ihre Gläubiger, denen sie eine nicht geringe Geldsumme schuldet, sie immer mehr bedrohen und einschüchtern.

“Ayka” ist keine leichte Kost. Die Kamera bleibt der Hauptfigur stets dicht auf den Fersen, folgt ihr auf Schritt und Tritt durch die tief verschneite, anonyme und eiskalte Großstadt Moskau. Wird sie es schaffen, sich aus dieser ausweglosen Lage zu befreien? Hauptdarstellerin Samal Yeslyamova (2018 in Cannes als beste Darstellerin prämiert) spielt die Rolle der verzweifelten jungen Mutter mit großer Intensität. Ihr Baby einfach so im Krankenhaus zurückzulassen, lässt sie nicht unberührt. Die Thematik des Mutterseins spielt – manchmal auch nur unterschwellig – stets eine wichtige Rolle. So spürt man in nahezu jeder Szene (auch wenn wirklich wenig gesprochen wird) die Zerrissenheit der jungen Frau und das moralische Dilemma, dem sie ausgesetzt ist.

Aufrüttelnd, spannend und wahnsinnig gut gespielt: Zum Ende des Winters kann ich dieses Drama nur jedem Filmfreund ans Herz legen.

Verfügbar u.a. auf Mubi, Kino on Demand, Videobuster und iTunes

Außerdem noch bis zum 14.04. in der Arte-Mediathek

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