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Kulturtipp der Woche: Online-Ausstellung von Yayoi Kusama

Yayoi Kusama, Infinity Mirror Room – Phalli’s Field, 1965 Installation, Mixed Media YAYOI KUSAMA, Courtesy: Ota Fine Arts, Victoria Miro

Es sollte nicht sein: Eigentlich wollte ich an dieser Stelle von meinem Museumsbesuch berichten. Doch der Gropius-Bau musste pandemiebedingt doch bereits am Samstag wieder schließen. Schade, aber das war leider auch zu erwarten. Aber Kopf hoch: Stattdessen bietet das Museum einen wirklich gut gemachten digitalen Guide zur Ausstellung der japanischen Künstlerin Yayoi Kusama. Diesen stelle ich Euch heute im meinem Kulturtipp der Woche vor – bis dann hoffentlich die Ausstellung bald wieder “so richtig” eröffnen kann.

Yayoi Kusama – Eine Retrospektive

Wer sich für japanische Kunst interessiert, stößt früher oder später auf Yayoi Kusama. Und vergisst sie dann auch sicher wieder nicht so schnell, denn ihre Werke sind eine wahre Farbexplosion. Die mittlerweile 92-jährige Künstlerin kann auf ein vielseitiges Oeuvre zurückblicken und wenn man sich durch den digitalen Guide des Gropius-Baus liest, wird einem schnell klar, wie viel hinter dem – auf den ersten Blick fröhlich-bunten – Kosmos von Kusama steckt. So wuchs die Künstlerin in einem sehr autoritären Elternhaus auf und litt bereits seit ihrer Kindheit unter Halluzinationen. Die Punkt- und Netzmuster, die sie dabei wahrnahm, verarbeitete sie schon bald in ihrer Kunst.

„Punkte sind ein Weg in die Unendlichkeit. Wenn wir die Natur und unsere Körper durch Punkte auslöschen, werden wir Teil der Einheit unserer Umwelt. Ich werde Teil des Ewigen, und wir löschen uns selbst in Liebe aus.“
— Yayoi Kusama, 1968

Yayoi Kusama, Infinity Mirror Room — Love Forever, 1966/94 - © YAYOI KUSAMA, Courtesy: Ota Fine Arts

Yayoi Kusama, Infinity Mirror Room — Love Forever, 1966/94 – © YAYOI KUSAMA, Courtesy: Ota Fine Arts

Ob ihre sog. Infinity Nets, ihre berühmten Infinity Mirrow Rooms oder provokante Werke wie ihre Soft Sculptures – die digitale Ausstellung ermöglicht es zuhause am Bildschirm in die psychedelische Welt von Kusama einzutauchen und sich einen ersten Eindruck von dieser faszinierenden Allround-Künsterlin zu verschaffen. Schön gemacht sind die interaktiven Elemente: So lassen sich beispielweise zwischenzeitlich Texttafeln ein- und ausblenden oder man kann durch Slideshows wischen. Außerdem lockern Zitate von der Künstlerin selbst sowie Personen aus der Forschung und Kunstvermittlung die Präsentation auf. Natürlich ist das alles längst kein Ersatz für einen Vor-Ort-Besuch, aber in jedem Fall ein tolles Trostpflaster für alle, die – wie ich – jetzt noch mehr auf den Museumsbesuch hinfiebern. Viel Spaß!

Zum digitalen Guide: Yayoi Kusama – A Bouquet of Love I Saw in the Universe

Abbildung oben: Yayoi Kusama, „Infinity Mirror Room – Phalli’s Field“, 1965
© YAYOI KUSAMA, Courtesy: Ota Fine Arts, Victoria Miro

 

Langeweile im Kulturlockdown? Ich veröffentliche seit kurzem jeden Montag einen Kulturtipp in meinem Blog. Hier findet Ihr alle Tipps der letzten Wochen.

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