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Frau im Dunkeln (2021)

Frau im Dunkeln - Literaturverfilmung auf Netflix

Worum geht es im Film Frau im Dunkeln?

“Frau im Dunkeln” beginnt wie eine klassische Sommerkomödie: Eine Frau im mittleren Alter in Urlaubsort auf einer griechischen Insel an, liegt tagsüber lesend am Strand und beobachtet das Geschehen um sich herum. Doch schnell wird klar: Irgendwas stimmt hier nicht. Irgendwas scheint die Literaturprofessorin Leda Caruso, die ursprünglich aus England stammt, aber in den USA lehrt, aus ihrer Vergangenheit verbergen zu wollen. Die Ruhe ihres entspannten Strandurlaubs nimmt mit der Ankunft einer lauten und vulgären Großfamilie aus New York jedoch ein jähes Ende. Leda springt vor allem die bildschöne Mutter Nina mit ihrer kleinen Tochter Elena ins Auge. Eines Tages verschwindet das Mädchen und Leda hilft der aufgebrachten Mutter, ihre Tochter zu finden. In Rückblenden erfahren wir mehr und mehr über Leda und ihre eigenen zum Teil schmerzhaften Erfahrungen als Mutter zweier mittlerweile erwachsener Töchter sowie ihre Schwierigkeiten, sich als junge Frau in die Mutterrolle einzufinden.

Aufwühlende Literaturadaption mit großartiger Hauptdarstellerin

Schauspielerin Maggie Gyllenhaal hat sich in ihrem Regiedebüt dem Bestseller der italienischen Schriftstellerin Elena Ferrante angenommen (im italienischen Original, “La figlia oscura”, im Englischen: “The Lost Daughter”). Im Mittelpunkt des Romans und jetzigen Netflix-Produktion steht die sehr ambivalente Figur Leda, die zum einen mit ihrer Vergangenheit hadert und in vielen Szenen gefühlskalt und abweisend wirkt, gleichzeitig aber auch über viel Einfühlungsvermögen und Zärtlichkeit verfügt. Olivia Colman (sowie ebenfalls Jessie Buckley, die die junge Leda spielt) gelingt es dieser schwer zu fassenden Frau, viel Tiefe zu geben und sie trotz ihres zum Teil sehr gegensätzlichen Verhaltens, dem Zuschauer nahe zu bringen.

Licht- und Schattenseiten der Mutterschaft

Mutterschaft und die große Herausforderung, sich in der eigenen Mutterrolle zurechtzufinden. Diese Thematik steht klar im Fokus des Psychodramas und wird durch die verschiedenen Frauenfiguren, vor allem den beiden Ledas sowie der hübschen Strandbekanntschaft Nina (Dakota Johnson) immer wieder gespiegelt und in diversen Facetten aufgezeigt. Seien es Momente der tiefsten Überforderung, Erschöpfung, der Wut oder das Gefühl, den eigenen Erwartungen (und denen anderer um einen herum) nicht gerecht werden zu können. Oder die kleinen Momente des Glücks, beim Spielen mit den Kindern oder alltäglichen Ritualen wie dem fürsorglichen Schälen einer Orange.

“Frau im Dunkeln” zeigt das Schwarz und Weiß im Leben einer Mutter und den Struggle zwischen turbulenten Familienleben und dem ehrgeizigen Streben nach einer Karriere in der Wissenschaft. Hauptfigur Leda ließe sich für ihr Verhalten in der Vergangenheit unglaublich leicht verurteilen. Doch der Film bleibt nah an ihr dran und zeigt auf, dass man es sich als Außenstehender nicht so leicht machen sollte, ein Urteil über eine vermeintliche “Rabenmutter” zu bilden.

Zum Trailer von Frau im Dunkeln:

Mein Fazit zu Frau im Dunkeln

Spannend und definitiv eine sehr intensive Filmerfahrung! Das Drama “Frau im Dunkeln” stimmt nachdenklich und hält einige Gänsehaut-Momente bereit. Vor allem die Hauptdarstellerinnen verkörpern die Rolle der Leda sehr überzeugend und zeigen ihre vielschichtigen Emotionen auf sehr nachvollziehbare Weise auf.

Lieber Film gucken oder Roman lesen? Zu dieser berühmten Frage kann ich leider nicht viel sagen, da ich das Buch leider nicht gelesen habe. Nach dem Film bin ich aber auf jeden Fall neugierig darauf geworden. Und in Cannes erhielt Regisseurin Maggie Gyllenhaal immerhin eine Auszeichnung für das Beste Drehbuch.

“Frau im Dunkeln” ist seit 16.12.2021 im Kino zu sehen. Wer es sich lieber auf der heimischen Couch bequem machen will, kann sich den Film seit 31.12.2021 bei Netflix ansehen.

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