Story in drei Sätzen: Unterwelt-Herrscherin Dämona ist aufgetaut und will die Erde mit ihren Monstern unterwerfen. Doch Professor Chan hat vorgesorgt, er verwandelt den Kämpfer Ray in den knallroten Infra-Superman. Sogleich beginnt er damit unter den Monstern kräftig aufzuräumen.
Wie war’s: The Infra-Superman gönnt dem Publikum keine Pause. Sobald Ray zum roten Helden transformiert wurde, reiht sich ein schriller Monsterkampf an den nächsten. Da stört es kaum, dass man den üblen Genossen der Dämona ihre Pappmaché-Herkunft nur allzu deutlich ansieht. Manche Filmseiten im Netz behaupten gar, man könnte die Marke der Turnschuhe der Monster erkennen. Ich habe nichts dergleichen bemerkt, war aber vermutlich von weiteren heißen Effekten abgelenkt: Laser-Strahlen die mit Filzstift eingezeichnet wurden, Autos die beim ersten Überschlag in Flammen aufgehen, eine blonde Unterwelt-Herrscherin die ihre Peitsche schwingt. Alles wirkt völlig übertrieben und gerade das macht Infra-Superman so lustig. Die deutsche Synchronisation tut ihr übriges. Dennoch kann man dem Film der Shaw Brothers, die in dieser Zeit Kung-Fu-Filme am Fliessband produzierten, nicht einmal vorwerfen besonders billig zu sein: Die Deko ist aufwendig gestaltet, die Monster unterscheiden sich optisch sehr deutlich voneinander und die Kämpfe sind gut choreografiert. Alles Eigenschaften die ein durchschnittlicher Trash-Horror-Film aus den USA vermutlich nicht zu bieten hat. Ich habe mich dann auch gefragt, ob die knallbunte Aufmachung von Infra-Superman nicht einfach auf einer anderen Filmsicht der Chinesen beruht. Vielleicht sind Kontinuität und perfekt genähte Monsterkostüme ihnen einfach nicht so wichtig. Immer wieder sind zwischen die Kampfszenen heroische Dialoge reingeschnitten – es wird klar, dass nur ein chinesischer Superheld die Welt retten kann. The Infra-Superman steht also stellvertretend für den nationalen Mythos von der Macht des chinesischen Weltreichs. Da kann es gerne auch mal knallbunt und hektisch zur Sache gehen, das Ergebnis ist was zählt. Und das ist in diesem Fall nicht nur unverschämt trashig, sondern auch sehr komisch!
Diverse reichlich nutzlose Fakten:
Regisseur: Shan Hua
Darsteller: Danny Lee, Terry Liu, Hsieh Wang…u.v.a.
Alternative Titel: Chung kwok chiu yan (Hong Kong), Infra-Man (USA), Inframan l’altra dimensione (Italien), Invasion aus dem Inneren der Erde (Deutschland), Manziter (Spanien), The Super Inframan (International)
DVD: Ist im Jahr 2006 auf DVD erschienen. Diese enthält zusätzliche Szenen, die auf Deutsch untertitelt sind. Es handelt sich also um die ungeschnittene Fassung.
Lukas