Fotografie

Fotografen im Fokus (3): André Kertész

Ich weiß, ich weiß. In diesem Blog herrscht seit längerer Zeit Stille. Nun möchte ich allerdings zu einem Wiederbelebungsversuch ansetzen…und einfach mal wieder die beliebte Serie “Fotografen im Fokus” mit einem Beitrag zu einem von mir sehr geschätzten Fotografen fortführen! Viel Spaß beim Lesen und Gucken 🙂

Allgemeines über den Fotografen André Kertész

André Kertész (* 1894 in Budapest, † 1985 in New York) gilt vor allem durch seine eindrucksvollen André KertészParisaufnahmen bis heute als stilbildendes Vorbild der Fotografiegeschichte. Aufgewachsen in Ungarn entdeckte er bereits während des 1. Weltkriegs seine Begeisterung für die Fotografie, bevor er dann Mitte der 1920er Jahre nach Paris zog, seine eigentliche Karriere als Fotojournalist begann und seine Aufnahmen in diversen Zeitschriften veröffentlichte.

Seine wohl glücklichste Lebensphase in Paris wurde jedoch bald durch die Besatzungszeit beendet, sodass er 1936 aufgrund seiner jüdischen Herkunft nach New York fliehen musste. Anders als in Europa stieß er dort mit seinen Fotografien auf Unverständnis und Ablehnung und konnte nur schwer an seine bisherigen Erfolge anknüpfen. Bis zu seinem Tod blieb Kertèsz‘ Verhältnis zu seiner neuen Wahlheimat zwiespältig.

André Kertész: Sein künstlerisches Werk

Kertész‘ Werke zeichnen sich durch ihre beeindruckend sorgfältige Bildkomposition aus. Spiel mit geometrischen Strukturen, Perspektiven und einheitlichen Mustern: Das Betrachten seiner Fotos ist ein Genuss! Vor allem in einem seiner Hauptwerke, dem Fotobuch „Day of Paris“ von 1945, schafft er es, die französische Hauptstadt einmal von seiner poetischen Seite zu zeigen, fernab der üblichen Touristenmotive, mit denen der Betrachter normalerweise konfrontiert wird. Er flaniert durch das Künstlerviertel Montparnasse, porträtiert (Straßen)künstler, Studenten und Alltagsstraßenszenen – und über allem schwebt die besondere Melancholie der 1920er/30er Jahre. Man spürt in seinen Fotos förmlich die Liebe zu dieser Stadt, in der er selbst viele Jahre sowohl seine künstlerische als auch seine persönliche Heimat gefunden hat. „Chapeau! Auf nach Paris!“, kann es nach dem Bestaunen seiner Fotografien eigentlich nur noch heißen…Mein Bahnticket ist jedenfalls schon gebucht 😉

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