Seit gestern ist es also soweit: In Berlin-Schöneberg ist das erste Museum für Street-Art eröffnet worden. Im URBAN NATION Museum for Contemporary Art werden ab sofort eindrucksvolle Werke von Street-Art-Größen wie Herakut und 1Up ausgestellt, aber auch Newcomer gefördert und bekannter gemacht. Spätestens seit dem Projekt THE HAUS muss man sich in Berlin, was Street-Art anbelangt, eigentlich keine Sorgen um mangelnde Besucherzahlen machen. Ich bin dennoch gespannt, wie das neue Museum angenommen wird. Auch ich war gestern bei der Eröffnung dabei, empfand es aber zunächst ehrlich gesagt als ziemlich befremdlich, Paste-Ups, Stencils und Tape-Art plötzlich in goldenen Bilderrahmen wiederzufinden. Gehört Street-Art denn nicht, wie der Name schon sagt, auf die Straße? Abschließend kann ich mir über das Museum noch kein Urteil bilden – gestern war der Andrang doch sehr groß. Ich werde aber sicher bald mal an einem normalen Tag wiederkommen und mir die ausgestellten Werke in Ruhe ansehen.
Doch auch ansonsten lohnt es sich, als Street-Art-Fan die Gegend rund um die Bülowstraße zu erkunden. Hier toben sich schon länger Künstler aus aller Welt an den Fassaden aus – mit freundlicher Genehmigung der Wohnungsbaugesellschaft Gewobag, die durch die künstlerische Gestaltung ein besseres Wohnklima erreichen und zudem Vandalismus vorbeugen möchte. Dass Street-Art nicht immer nur “hässliche Schmiererei” ist, beweisen die wunderschön bemalten Häuser, die sich unweit des Museums befinden. Dieses Wochenende findet zudem die Artmeile statt: Unter der Strecke der Hochbahn zwischen Nollendorfplatz und Bülowstraße stellen ausgewählte Künstler ihre Werke aus. Vom Kuschelmonster bis hin zur nachdenklich stimmenden Installation ist alles dabei. Hin da!