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Unorthodox – Die Serie im Kurzporträt

Unorthodox - Die Serie im Kurzporträt

Unorthodox: Die Story in 3 Sätzen

Die Netflix-Miniserie “Unorthodox” erzählt die Geschichte der 19-jährigen Esther (genannt Esty), die in einer ultra-orthodoxen jüdischen Glaubensgemeinschaft in New York aufgewachsen ist und auf Wunsch der Gemeinschaft eine arrangierte Ehe mit Yakov „Yanky“ Shapiro eingeht. Nach ausbleibender Schwangerschaft erhöht sich der Druck auf Esty immer weiter. Kurzentschlossen macht sie sich nach Berlin auf, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen und endlich ihre unterdrückten Träume und Sehnsüchte auszuleben.

Unorthodox: Das begeistert mich an dieser Serie am meisten

Nach Aussage der Macher der Serie gibt “Unorthodox” den Alltag in einer chassidischen Gemeinde wieder. Die Geschichte orientiert sich dabei grob an dem 2012 erschienenen gleichnamigen Buch von Deborah Feldman, in dem sie von ihren Erinnerungen und Erfahrungen in ihrer Kindheit und Jugend berichtet. Der Berlin-Teil der Serie ist hingegen rein fiktiv und sollte sich größtmöglich von Feldmans eigener Biographie unterscheiden. Inwieweit die Serie jedoch in ihrer Darstellung jüdischen Lebens”authentisch” ist, kann ich schlecht beurteilen. Dennoch hat mich abseits dieses Aspekts die Erzählweise und vor allem die Protagonistin von Beginn an gepackt. Die israelische Schauspielerin Shira Haas spielt Esty mit einer Mischung aus Verletzlichkeit aber auch einem großen Willen, ihr Leben endlich selbst in die Hand zu nehmen. So wagt sie es endlich, ihre ausgeprägte Leidenschaft für die Welt der Musik auszuleben. In Berlin bewirbt sie sich wildentschlossen und ohne Scheu an einer Musikhochschule.

Ultra-orthodox trifft lockeres Großstadtleben

Die Serie springt bei der Erzählung zwischen verschiedenen Zeitebenen hin und her. Nach und nach werden Estys Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugend oder auch an das rauschende Hochzeitsfest in der Gemeinde an die Oberfläche gespült. Im Gegensatz dazu muten die Berlin-Szenen, in denen sich Esty erstmal an die neue Freiheiten und Umgangsformen gewöhnen muss, fast sonderbar an. “Unorthodox” lässt die beiden Welten gnadenlos aufeinanderprallen und uns als Zuschauer zumindestens stückweise nachempfinden, wie sich ein Ausbruch aus alten und bekannten Strukturen anfühlen mag. Als gebürtige Berlinerin habe ich mich natürlich insgeheim auch riesig über den Berlin-Teil der Serie gefreut. Wo wurde das gedreht und bin ich in dieser Straße nicht schon einmal gewesen? Dies war beim Gucken definitiv ein netter Nebeneffekt, gerade in Corona-Zeiten, in denen die Stadt leider viel von ihrem lebendigen Alltag eingebüßt hat.

Mit der Logik und Wahrscheinlichkeit von Ereignissen innerhalb der Handlungen sollte man es an der einen oder anderen Stelle zwar nicht so genau nehmen. Denn natürlich ist und bleibt “Unorthodox” eine Netflix-Serie, die in erster Linie ein Mainstream-Publikum ansprechen soll. Einzelne Szenen – etwa, dass ein Cousin von Estys Ehemann mehrmals “einfach so” irgendwo in der Großstadt Berlin ZUFÄLLIG auf Esty trifft – sind wohl doch eher unwahrscheinlich. Sieht man jedoch darüber hinweg, erwartet einen auf jeden Fall eine kurzweilige, spannende und emotionale Serie mit (leider) gerade einmal 4 Folgen.

Suchtfaktor

Relativ hoch. Ich selbst habe “Unorthodox” an zwei aufeinanderfolgenden Abenden gesehen und sehr bedauert, dass die Serie so schnell vorbei war. Hoffenlich folgt bald eine zweite Staffel. Ich habe außerdem große Lust bekommen mich weiter mit dieser Thematik zu beschäftigen und möchte nun auch endlich die Buchvorlage von Deborah Feldman lesen.

Habt Ihr die Netflix-Miniserie schon gesehen? Oder habt Ihr vielleicht sogar schon die literarische Vorlage gelesen? Ich freue mich über Eure Kommentare.

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